Patagonien ist ein Ort von unvergleichlicher Pracht und Herrlichkeit. Unvergleichlich, das heißt, abgesehen von seinen eigenen Hotels.

Manchmal sieht man auf Tablet ein Bild eines Hotels, und innerhalb des Rahmens wird eine Szene von so erstaunlichem Drama gezeigt, dass ein fast lähmendes Gefühl des Staunens und der Ehrfurcht erzeugt wird. Eine Struktur und Landschaft, die sich zu einem Spektakel verbinden, das die Stimmung hebt, die Phantasie anregt und für immer in den Dachbalken des Geistes hängt. Das an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne es selbst erlebt zu haben, wäre ein kleiner, aber bedeutender Makel in einem ansonsten gut gelebten Leben.

Es gibt Orte, die gesehen werden müssen. Und diese befinden sich gewöhnlich in Patagonien.

Patagonien – im Wesentlichen der gesamte südliche Teil des südamerikanischen Kontinents – ist ein Ort von unergründlicher Schönheit. Eine Ansammlung von Wüsten, Bergen, Vulkanen, Gletschern, Wäldern und Fjorden, die sich über zwei Länder, Chile und Argentinien, ausbreiten, sich entlang tausender Meilen Küstenlinie erstrecken und Wellen aus zwei Ozeanen auffangen. Wenn wir von Abenteuer und der rohen Kraft der Natur träumen, dann träumen wir von Patagonien.

Die großen Hotels Patagoniens sind dafür bekannt, wie sie sich in diese Umgebung einfinden. Viele von ihnen sind wahre Wunderwerke des modernen Designs, haben aber einfache oder versunkene Profile, die die Landschaft ergänzen und nicht mit ihr konkurrieren. Das Nebeneinander von Minimalismus und Maximalismus, von Mensch und Wildnis ist berauschend und hier vielleicht mehr als anderswo auf dem Planeten.

Aber so gut diese Hotels auch mit der urzeitlichen Terra kommunizieren, sie sind keine primitiven Unterkünfte, nicht nur einfache Hütten für ein paar trockene Nickerchen und warme Stunden. Sie sind ehrgeizig, und sie stehen für eine klare Abgrenzung zwischen innen und außen, zwischen Genuss und Opferbereitschaft. Während eines Besuchs in Patagonien hat man Zeit, sich raus zu begeben, in uralten Seen zu schwimmen und auf schroffe Klippen zu klettern, mit Guanakos zu wandern und den Himmel nach Kondoren abzusuchen. Aber bis dahin: etwas ganz anderes. Bis dahin: eine Phantasie von ungetrübter Luxusmoderne, die die meisten von uns nur in Zeitschriften und Fernsehsendungen erleben können.

Manche Gäste bevorzugen vielleicht eine weichere Form der Architektur. Patagonien ist natürlich auch überflutet von Hotels, die organischer aus der Erde entsprungen zu sein scheinen, mit einheimischem Stein und knorrigen Baumstämmen anstelle von klaren Linien und präzisionsgeschliffenem Glas. Diese Hotels entsprechen der Intensität der Region, indem sie ein rustikales Hüttenleben bieten, das auf Stufe 11 von 10 erhöht wurde. Sie sind zwar weniger bewusst gestaltet und dekoriert als ihre hochmodernen Pendants, aber sie sind nicht weniger monumental und stehen stolz in ihrer eigenen atemberaubenden und überirdischen Umgebung.

Wenn ein Mensch älter wird, beginnt er sich mit der Wahrscheinlichkeit zu konfrontieren, dass er nicht alle attraktiven Reiseziele der Welt besuchen kann. Wenn man ein Bild vom Kolosseum in Rom, der Medina in Marrakesch, einem Ryokan in Japan oder einem Schloss in der Provence sieht, dann geht man davon aus, dass man es eines Tages dorthin schaffen wird – falls man noch nicht dort war. Dies sind ikonische Bilder, die sich in unsere Gehirne eingebrannt haben. Sie sind Teil unserer gemeinsamen Sprache, und wir vertrauen reflexiv darauf, dass sie Teil unserer zukünftigen Reisen sein werden. Aber im Laufe der Jahre merkt man, dass es möglich ist, dass man vielleicht nie die Gelegenheit dazu bekommen.

Patagonien ist eines dieser Reiseziele. Man sollte dafür sorgen, dass man die Chance einer Reise dorthin bekommt.

Awasi Patagonia

Torres del Paine National Park, Chile

Es wäre schwer für ein Hotel in dieser Umgebung, nicht außergewöhnlich zu sein. Eine Pappschachtel mit einem eingeschnittenen Loch, durch das man diese gezackten Gipfel betrachten könnte, wäre wahrscheinlich Wochen im Voraus ausgebucht. Es genügt zu sagen, dass Awasi ein ganzes Stück weiter geht. Der Blick hier ist fast Nordisch – oder was auch immer das chilenisch-patagonische Äquivalent zu Nordisch ist. Mit dem hellen Holz, den geometrischen Formen, dem gedimmten, polaren Licht… man bekommt eine Vorstellung.

Explora Patagonia

Torres del Paine National Park, Chile

Diese kastenförmige modernistische Lodge steht nur wenige Meter vom Salto Chico-Wasserfall entfernt. Gleich dahinter ragen die Gipfel des Paine-Massivs empor. Die fünfzig Zimmer und Suiten und die dazugehörigen öffentlichen Räume tun ihr Bestes, um im Kontrast dazu ein gemütliches und einladendes Gefühl zu vermitteln. Es gibt einige selbstbewusst rustikale Akzente, wie die Holzvertäfelung und die gemusterten Textilien, sowie einige klare moderne Linien. Vor allem aber überwiegt die Aussicht – die Innenarchitektur ist in dieser Umgebung eher zweitrangig.

Tierra Chiloe

Castro, Chile

Die Ästhetik von Tierra Chiloé – charakterisiert durch klare Linien, natürliche Hölzer, Industriebalken und riesige Glasscheiben – vermischt lokale Handwerkstraditionen mit modernem Design auf der Höhe der Zeit. Die zwölf Gästezimmer sind schlicht und ruhig, um nicht den Blick auf die unberührten Gewässer rund um Chiloé zu verbauen, der größten Insel des nördlichen patagonischen Archipels, die mit Muschelfarmen und bunten Fischerdörfern übersät ist.

Tierra Patagonia

Torres del Paine National Park, Chile

Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet, sieht das Tierra Patagonia kaum mehr als wie ein Riss in der Erde aus, eine kleine geologische Besonderheit unter den atemberaubenden, riesigen Besonderheiten des Torres del Paine Nationalparks im chilenischen Patagonien. Aber während die Umgebung am Ende der Welt zerklüftet ist, ist das Hotel selbst lässig luxuriös. Es verfügt über ein Uma-Spa, ein überraschend ambitioniertes Restaurant, geräumige, aussichtsreiche Zimmer und nicht einen Hauch von Prunk.

Hotel AWA

Puerto Varas, Chile

Chiles südliche Region wird zunehmend als See-Distrikt bezeichnet, und das nicht ohne Grund – dieser See, der Llanquihue-See, ist spektakulär und wäre es auch ohne den weiß bedeckten Gipfel des Vulkans Osorno, der den Horizont dominiert. Es ist eine Umgebung, die nicht unbedingt ein außergewöhnlich attraktives Luxus-Boutique-Hotel braucht, und dennoch gibt es hier eines: Hotel AWA, fünf Stockwerke aus Beton, Glas, Metall und Holz.

Design Suites Bariloche

San Carlos de Bariloche, Argentinien

Die Gruppe Design-Suites erstreckt sich über alle Ecken Argentiniens erstreckt, allerdings ist die Niederlassung in Bariloche vielleicht die beeindruckendste – auf einem Hügel mit Blick auf den Nahuel-Huapi-See im Skigebiet Patagoniens gelegen, beherbergen vier markante, designorientierte, ökologisch inspirierte Gebäude eine Galerie für zeitgenössische Kunst, eine Weinbar, ein Restaurant, ein Gesundheitszentrum, ein Spa und 54 Gästezimmer und Suiten.

The Singular Patagonia

Puerto Natales, Chile

Das Singular Patagonia ist eine Restaurierung, eine völlige Neugestaltung eines alten Viehverarbeitungsbetriebs und ein Hotel, das die Idee des industriellen Chic in schwindelerregende Höhen führt. Für jedes Stück alter Maschinen oder wunderschön verwitterten Mauerwerks gibt es eine ebenso auffällige moderne Geste – obwohl angesichts der Umgebung vielleicht keine wirkungsvoller ist als die enormen, vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster der Gästezimmer.

Estancia Cristina

El Calafate, Argentinien

Wenn die Abgeschiedenheit das neue Gesicht des Luxus ist, dann verdient Estancia Cristina acht oder neun Sterne. Von El Calafate aus besteigt man ein kleines Boot für eine dreistündige Fahrt über den tiefblauen Lago Argentino und hinauf in seine langen Gletscherfinger, umringt von unvorstellbar hohen Gipfeln, und wenn man schließlich auf der Estancia ankommt, wird man sich – mit einiger Berechtigung – fühlen, als sei man in einer ganz anderen Welt angekommen.

Remota

Puerto Natales, Chile

Für ein großes architektonisches Statement kommt dieses, zumindest von außen, schrecklich ruhig rüber. Aber dann ist es genau so, wie es sein sollte. Remota in Puerto Natales, einem alten Fischerdorf in Patagonien, ist das jüngste Hotelprojekt des chilenischen , grün angehauchten Architekten Germàn del Sol – die Aussage, so wie sie ist, handelt also von der Minimierung des Fußabdrucks, der Minimierung der Silhouette, der Maximierung der Wirkung des Ortes und nicht des Gebäudes.

Rio Hermoso Hotel de Montaña

San Martín de los Andes, Argentinien

Der Name, spanisch für “schöner Fluss”, ist eine wörtliche Beschreibung der privilegierten Lage des Hotels an den grasbewachsenen Ufern eines ruhigen Flusses, der sich an Wäldern und felsigen Klippen vorbei schlängelt. Der Charme dieses besonderen Ortes ist schwer einzufangen – man stelle sich einen magischen Wald vor, in dem ein Rehkitz auf die Lichtung wandert und einem aus der Hand fressen könnte. Die Köpfe hinter dem Rio Hermoso haben diese Vision klar vor Augen und entwarfen alles, um die Landschaft voll auszunutzen.

Llao Llao Hotel & Resort

San Carlos de Bariloche, Argentinien

Das Llao Llao ist eines der bekanntesten und einzigartigsten Hotels Südamerikas. Es liegt im landschaftlich reizvollen Nordwesten Patagoniens, zwischen dem Moreno- und dem Nahuel Huapi-See, am Fuße schneebedeckter Gipfel und bietet Postkartenaussichten in alle Richtungen. Das Hotel wurde 1940 im Stil eines der Grand Mountain Lodge Hotels Kanadas gebaut, mit freigelegten Zypressenhölzern, massiven Steinkaminen und normannischen Ziegeldächern. Man kann sich kaum eine dramatischere Kulisse vorstellen, die im Sommer wie im Winter gleichermaßen verlockend ist.

Design Suites Calafate

El Calafate, Argentinien

In den entlegenen Gebieten Patagoniens zeichnet sich Design Suites Calafate durch einen Entwurf des renommierten Architekten Carlos Ott aus. Seine durch und durch zeitgenössische Kreation mischt umweltfreundliche Funktionalität mit skurriler Kühle: Das glatte Glas und das helle Holz der Außenseite kontrastieren mit dem robusten Granit der asymmetrischen Struktur. Im Innern dienen raue Bretter aus Treibholz als Couchtische vor äußerst modischen Ledersofas.

Estancia Peuma Hue Carre Lauken

San Carlos de Bariloche, Argentinien

Selbst im urbanen, kultivierten Argentinien gibt es unzählige Orte, an denen man sich verlieren kann. In der einen Minute ist man in der Hauptstadt mit europäischem Akzent und in der nächsten Minute befindet man sich in der Estancia Peuma Hue im Seedistrikt von Patagonien, mit Blick auf den Gutiérrez-See, im Rücken einen dramatischen Berggipfel. Hier ist man nicht weit von San Carlos de Bariloche entfernt, noch näher am Skigebiet von Mt. Cathedral, und doch ist man weit genug entfernt, um ein wenig Entdeckerromantik zu spüren.

Los Cauquenes

Ushuaia, Argentinien

Unter den vielen Orten, die behaupten, das “Ende der Welt” zu sein, könnte Tierra del Fuego, am äußersten südlichen Ende Argentiniens, am ehesten ein Anwärter für diesen Posten sein. Zudem dürfte es keinen anderen Ort geben, der mit dem jenseitigen Drama dieser Landschaft mithalten kann. Los Cauquenes ist dennoch erreichbar genug; es ist ein langer Flug, aber dies ist nicht die Antarktis. Sobald man sich hier eingefunden hat, kann es aber genauso gut ein anderer Planet sein. Zukünftige interstellare Reisende können nur hoffen, dass andere Planeten ebenfalls über solche Unterkünfte verfügen.

 

Hotels in Patagonien

 

Tablet ist Ihre Quelle, um die weltweit interessantesten Hotels zu entdecken – Orte, an denen Sie eine Erfahrung erleben, an die es sich zu erinnern lohnt und die nicht nur einen Schlafplatz für eine Nacht darstellen.

Wenn Sie eine Reise nach Südamerika und Patagonien planen, sollten Sie sich unbedingt unsere handverlesene Auswahl an unvergesslichen Boutique- und Luxushotels in Chile and Argentinien ansehen.