Das Soneva Jani ist ein in sich geschlossenes Utopia über dem kristallklaren Wasser der Malediven. Es hat alles, was man braucht, um es nie verlassen zu müssen, und es beweist, dass Luxus und Nachhaltigkeit nebeneinander bestehen können.
Es gibt einen Grund, warum so viele Menschen Überwasser-Bungalows für ihre Flitterwochen wählen, oder wenn sie sich einen einmaligen Urlaub gönnen, oder wenn sie einfach nur gut betucht sind und es sich so richtig gut gehen lassen wollen. So sicher, wie sie auf spindeldürren Stelzen über kristallklarem Wasser stehen, stehen diese Unterkünfte auf dem Meer für ein modernes Luxusurlaubserlebnis, das so sinnlich und verwöhnend ist, wie man es sich nur vorstellen kann.
Die Malediven sind der unangefochtene Spitzenreiter in dieser Disziplin: hier stehen etwa zwei Drittel aller Überwasser-Bungalows weltweit. Mit dem Soneva Jani verfügen sie vielleicht auch über die besten der Welt.
Die Gründer von Soneva – Sonu Shivdasani und Eva Shivdasani – lernten sich auf einer Yacht in Monte Carlo kennen. Es macht keinen Sinn darum herumzureden: Ihr Soneva Jani Resort ist extravagant und teuer. Aber was man dafür bekommt, ist eine Utopie, die so ruhig und in sich abgeschlossen ist, dass sie fast schon vorstädtisch wirkt. Dutzende schwebender Bungalows reihen sich entlang eines hölzernen Stegs in der Lagune auf, die präzise geschnittenen Pools auf jedem Deck wirken wie frisch gemähter Rasen. Es gibt sogar so etwas wie ein Einkaufszentrum – eine dreistöckige Open-Air-Struktur, die zu den größten ihrer Art im Land gehört und in der ein Restaurant, eine Bar, ein Spa und Bibliothek ein schwimmendes soziales Zentrum bilden.
Es ist nicht nur die Größe, die die Gäste Jahr für Jahr wiederkommen lässt – nach Berechnungen des Resorts sind die Hälfte aller Gäste Stammgäste -, sondern auch die Laune. Andere prestigeträchtige Hotels mit ihrem hochklassigen und oft protzigen Dekor neigen dazu, eine gewisse Schwere zu haben, die einen dazu auffordert, sie ernst zu nehmen. Das Soneva Jani ist anders – ein Traumland, das sowohl in der Luft als auch auf dem Wasser zu schweben scheint. Hier sind die Villen eher Fantasien als Kunstwerke oder vielleicht Spielplätze, mit ihren Rutschen direkt in die Lagune und den einfahrbaren Dächern über den Betten, die den Blick auf die Sterne freigeben.
Barfuß-Luxus ist eine überstrapazierte Phrase, deren Bedeutung in zu vielen Pressemitteilungen untergeht. Im Soneva Jani ist er allerdings wörtlich zu nehmen. Die explizite Richtlinie hier lautet “No News, No Shoes” – eine besondere Art der Flucht, bei der einem der allgegenwärtige Butler bei der Ankunft das Schuhwerk in eine Tasche packt und mit dem Rest des Gepäcks aufs Zimmer bringt. Es wird erwartet, dass man keine Schuhe mehr braucht.
Diese Philosophie der fast schon erzwungenen Entspannung hat sich für Soneva bewährt, auch wenn sie sich an eine sehr spezielle, hochgradig angespannte Klientel richtet. “Die Nachfrage nach dem, was wirklich selten ist, aber von der urbanen Elite gewünscht wird, hat funktioniert”, so das Resort gegenüber Tablet. Die Leute, die nach Soneva Jani kommen, packen auf den meisten ihrer Reisen ihre Geschäftskleidung. “Ein Anzug, schwarze formelle Schuhe, ein Kleid oder hohe Absätze.”
“Wenn sie dagegen packen, um nach Soneva zu fahren, ist im Koffer noch Platz für Bücher, eine Kamera, eine Taucherbrille… Mit anderen Worten, die Gäste fangen an, für sich selbst zu packen und nicht für andere.”
Die Unterkünfte sind riesig. Eine Überwasservilla mit einem Schlafzimmer ist etwa vierhundert Quadratmeter groß, und die Überwasser- und Trockenland-Bungalows haben ein bis vier Schlafzimmer. Sie verfügen über geräumige Terrassen, Innen- und Außenbereiche und viele Plätze zum Faulenzen und Baden. Innen und außen wird das Natürliche in allen Facetten betont. Die Möbel sind aus Treibholz gefertigt, während die raumhohen Fenster im Erdgeschoss einiger Villen von Glaslamellen im Boden aufgegriffen werden, die direkt auf die Lagune hinunterblicken.
Es ist genug, um einen tagelang in der Villa zu halten, aber wir meinten es ernst, als wir sagten, Soneva Jani sei wie ein Vorort am Meer, oder vielleicht sogar eine kleine Stadt. Neben einer Handvoll fester Restaurants – dem Crab Shack, einer Grillstation im Freien und einer gehobenen Rohkost-Cabana – gibt es ein Dutzend Möglichkeiten, um auf den Inseln oder an den Stränden zu essen. Man kann seine Mahlzeiten auch im Überwasserkino einnehmen, wo man einen Satz Bluetooth-Kopfhörer erhält, damit die Tierwelt nicht gestört wird. Oder man speist einfach im Bond-inspirierten Observatorium und hört sich einen Vortrag des hauseigenen Astronomen an. Nahezu jede Art von Erfahrung, die man hier erwarten würde, wird angeboten, von Delfin-Ausfahrten bis zum Schnorcheln, vom Tauchen bis zu den beiden Spas (wahlweise über Wasser oder in den Bäumen).
Der Sinn für persönliche Launen wird bei Soneva Jani durch den Sinn für Verantwortung abgefedert. Kein Resort auf den Malediven kann so tun, als seien die ökologischen Veränderungen nicht ernst zu nehmen. Der Klimawandel droht, bis 2050 fast 80 % der Malediven unbewohnbar zu machen. Die Soneva-Resorts sind äußerst umweltfreundlich – vom Bio-Garten über das Programm zur Wiederverwertung von Lebensmittelabfällen bis hin zu einem Ethos, der eine Vielzahl von ökologischen Projekten an und vor der Küste unterhält. Eine Kohlenstoffabgabe für jeden Gast hat die Pflanzung von einer halben Million Bäumen in Thailand, ein 1,5-Megawatt-Windrad in Indien und eine Initiative zur Verteilung energieeffizienter Kochherde an Gemeinden in Myanmar und Darfur finanziert.
Vor Ort unterstützt Soneva die Gemeinden bei der Abschaffung der Müllverbrennung und hat eine Wasserabfüllanlage errichtet, die den Bedarf an etwa 200.000 Plastikflaschen auf den Inseln beseitigt hat. Eine weitere Anlage ist für dieses Jahr in Planung.
“Das mag wie eine naive Botschaft klingen, die von einer Insel mitten im Indischen Ozean kommt, die nur für eine Handvoll Reisende zugänglich ist”, sagt ein Vertreter von Soneva. “Aber wir sehen es als eine bewusstseinsbildende Erfahrung. Wir wollen, dass die Menschen die Notwendigkeit erkennen, die Schäden zu beheben, die wir der Umwelt zugefügt haben, sei es die Energie, die wir verbrauchen, oder das Wasser, das wir als selbstverständlich ansehen.”
“Das Hotel- und Gaststättengewerbe kann einen großen Einfluss ausüben, wenn es diese Botschaft weitergibt.
Und wenn man das tun kann, während man eine Rutsche in eine perfekte blaue Lagune hinunterrutscht – umso besser.
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